Gesamtarbeitsverträge sind ein Erfolgsmodell

Dank den flankierenden Massnahmen sind heute rund 2 Millionen Arbeitnehmende durch einen Gesamtarbeitsvertrag (GAV) geschützt, doppelt so viele wie vor 20 Jahren.

In der Schweiz haben in den letzten 20 Jahren die Sozialpartner in vielen Branchen neue Gesamtarbeitsverträge (GAV) unterzeichnet. Die tiefen und mittleren Löhne sind deshalb gestiegen – trotz Finanzkrise und der Überbewertung des Frankens. Die flankierenden Massnahmen haben dazu einen wichtigen Beitrag geleistet.

Wie zum Beispiel in der privaten Sicherheitsbranche. Dort ist der Druck hoch und die Gefahr von Lohndumping gross. Seit Anfang 2020 hat sich die Lage wesentlich verbessert: Dank dem Einsatz von vielen Arbeitnehmenden und nach langen Verhandlungen gibt es wieder einen Gesamtarbeitsvertrag. Und der Bundesrat hat ihn für die gesamte Schweiz verbindlich erklärt. Denn dank den flankierenden  Massnahmen ist das heute einfacher möglich. Dann gilt ein GAV für alle in der Schweiz tätigen Unternehmen und Arbeitnehmenden der Branche.

«So schützen wir die Kolleginnen und Kollegen wirklich», findet Manuela Peduzzi, die als Sicherheitskraft im Kanton Graubünden arbeitet. «Ich sage entschieden Nein zur Kündigungsinitiative, die uns unsere Rechte wegnehmen will.»

Auch in den Branchen ohne Gesamtarbeitsverträge haben die flankierenden Massnahmen den Arbeitnehmenden Vorteile gebracht: Bund und Kantone können dort bei wiederholten Problemen Mindestlöhne erlassen, wie es zum Beispiel in der Hauswirtschaft geschehen ist. Und schliesslich wurden im Zuge der flankierenden Massnahmen auch die Kontrollen ausgeweitet. Heute haben es unfaire Arbeitgeber schwerer und müssen mit Sanktionen und Lohnnachzahlungen rechnen.

Das alles zeigt: Es braucht nicht weniger GAV und Kontrollen, wie es die Kündigungsinitiative will – sondern mehr!